- Kultort
- Kụlt|ort,Kụltstätte, Religionsgeschichte: Ort, an dem ein Kult zelebriert wird, wobei mit dem Begriff sowohl heilige Stätten in ihrem gesamten Umkreis (»heilige Bezirke«) wie auch die eigentlichen Stätten des kulturellen Vollzugs (Altäre, Tempel, Gotteshäuser) bezeichnet werden. Ursprünglich waren Kultorte nichtalltägliche Naturgegenstände: Höhlen, auffallende Bäume, Quellen, Haine, Berge oder Steine, aber auch Orte, an denen besondere kulturelle Errungenschaften (z. B. der Herd) bewahrt wurden. Schon im Neolithikum sind die ersten Tempelbauten nachweisbar, die mit der Zeit zu den beherrschenden Kultorten wurden. Eine kritische Einstellung gegenüber Kultorten findet sich bei Buddha und auch bei Jesus (Johannesbrief 4, 19-24). Die frühen Christengemeinden versammelten sich zunächst in ihren Häusern; auch die ersten Kirchenbauten waren als Versammlungsräume gedacht. Mit der Zeit gewann jedoch das traditionelle religiöse Empfinden Oberhand, und die Kirchenbauten wurden als Kultorte empfunden.Hl. Stätten hg. v. U. Tworuschka (1994).
Universal-Lexikon. 2012.